Von Anita Egg, Gemeinderätin
Politik macht keine Sommerpause, auch wenn die Ratssitzung im August ausfällt. Das Thema Steinacker und Glattalbahn ist seit Wochen in aller Munde und beherrscht die Zeitungsspalten. Befürwortende und Ablehnende formulieren ihre unterschiedlichen Argumente, die für oder gegen diese Grossprojekte sprechen. Projekte dieser Grössenordnung lösen bei einem Teil der Bevölkerung Unbehagen und Ängste aus. In einer Welt, die bereits in Aufruhr ist, und in Zeiten, in denen die Digitalisierung nicht einfach nur voranschreitet, sondern regelrecht stürmt, soll sich nun auch noch vor der eigenen Haustür alles ändern. In solch unruhigen Zeiten sehnen wir uns nach einem Stückchen Heimat, nach Sicherheit, Geborgenheit und Beständigkeit. Leider werden wir das in einer Agglomerationsstadt mit internationalem Flughafen kaum finden. Als das damalige Dorf Kloten den Flughafen “bekam”, wurde es dem Wachstum verpflichtet. Viele aus dem Dorf haben von diesem Wachstum profitiert. Die Arbeitsplätze am Flughafen schufen und schaffen weiterhin ein Bedürfnis nach Wohnraum, Verkehrswegen und ÖV. Gleichzeitig beschert uns der Flughafen auch grosse Steuereinnahmen. Haben sie damals A gesagt, und müssen wir jetzt B sagen? Sind wir zum Wachstum verdammt oder verpflichtet? Ich weiss es nicht. Vielleicht spreche ich auch nur aus der Perspektive meiner Generation, die Jahrzehnte des Friedens in Europa als Selbstverständlichkeit erlebte. Diese Generation möchte ich an Bob Dylans Song “The Times They Are A-Changing” erinnern. Die Zeiten ändern sich, und wir müssen sie mitgestalten, denn wir können sie nicht aufhalten. Kürzlich trug das Zuckersäckli neben der Kaffeetasse die Aufschrift: “Wenn die Winde der Veränderung wehen, bauen einige Menschen Mauern, andere Windmühlen.”
Diese Weisheit bringt die Situation treffend auf den Punkt. Veränderung ist unvermeidlich, und es liegt an uns, wie wir darauf reagieren. Werden wir versuchen, uns vor den Stürmen des Wandels zu schützen, oder werden wir neue Gegebenheiten nutzen, um voranzukommen? Die Diskussion um Steinacker und Glattalbahn ist ein Spiegelbild dieser Frage. Auf der einen Seite stehen die Befürchtungen und Ängste derer, die die traditionellen Werte und die gewohnte Umgebung bewahren möchten. Auf der anderen Seite stehen die Visionen derjenigen, die den Wandel als Chance sehen, unsere Stadt in eine moderne Zukunft zu führen. Diese Diskussionen sind notwendig, denn sie zwingen uns, unsere Prioritäten zu überdenken und eine Balance zwischen Bewahrung und Erneuerung zu finden.
Im Kontext von Kloten und seinem Flughafen ist es wichtig zu erkennen, dass Wachstum und Veränderung untrennbar mit unserer Geschichte verbunden sind. Die Herausforderung besteht darin, diesen Wandel so zu gestalten, dass er den Bedürfnissen und Wünschen der heutigen und zukünftigen Generationen gerecht wird. Es mag uns schwerfallen, uns von der Nostalgie vergangener Zeiten zu lösen, aber die Welt bleibt nicht stehen, und wir müssen mit ihr Schritt halten. Indem wir die richtigen Entscheidungen treffen, können wir eine Zukunft gestalten, die sowohl die Errungenschaften der Vergangenheit ehrt als auch den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gerecht wird.*
PS: Die kursiv geschriebenen Abschnitte hat KI aus meinem ersten Textabschnitt generiert (leicht gekürzt) – ja die Zeiten ändern sich.
Diese Kolumne wurde am 15. August 2024 im Klotener Anzeiger veröffentlicht.