Von Philip Graf, Gemeinderat
Am 20. April diesen Jahres war es soweit. Nach vier langen Jahren kürte sich der EHC Kloten mit dem Meistertitel der Swiss League und sicherte sich damit die Rückkehr in die National League; da, wo er auch hingehört! Für mich als leidenschaftlicher Fan des EHC Klotens und selbstverständlich Zuschauer dieses letzten Matches in der Swiss League war dieser Moment eine absolute Freude und ich bin überglücklich, konnte ich diesen historischen Moment vor Ort miterleben. Und schon dort konnte ich es kaum mehr erwarten, bis wir in Kloten wieder die Top-Eishockeyclubs der Schweiz empfangen und ihnen das Leben auf dem Eis schwer machen würden. Nun startet kommenden Sonntag (endlich) die nächste Saison.
Doch manch eine:r fragt sich zur Zeit, ob denn diese in voller Gänze ausgetragen werden kann. Schliesslich befinden wir uns momentan in einer Energiekrise und wenn der Strom zu knapp würde, müsste die Meisterschaft auf Eis gelegt, ja wenn nicht sogar ganz abgebrochen werden, wie es coronabedingt vor zweieinhalb Jahren schon einmal der Fall war. Allerdings bin ich zuversichtlich, dass es soweit nicht kommen wird. Nur schon einmal vorweg: Ich will sicher nicht bestreiten, dass die Lage momentan ernst ist. Mit einer möglichen Strommangellage ist nicht zu spassen, schliesslich ist so gut wie jeder Bereich in unserem modernen Leben vom Strom abhängig. Doch auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer Mangellage so hoch wie schon lange nicht mehr ist, ist sie nach wie vor relativ gering.
Der Bund geht davon aus, dass eine Mangellage, wenn überhaupt, erst gegen Ende des Winters auftreten würde, und das auch nur, wenn Importengpässe, eine unvorhersehbare reduzierte inländische Produktion oder eine erhöhte Nachfrage im Rahmen einer späten Kälteperiode vorangegangen sind. Doch für diesen Fall bereitet sich der Bund nun vor. So wird beispielsweise momentan eine zusätzliche Wasserkraftreserve geschaffen, die uns vor diesem kritischen Moment am Ende des Winter schützen soll. Zusätzlich dazu können wir alle auch noch einen Beitrag leisten und bereits heute Energie sparen, so dass sich die Wasserspeicher weniger schnell leeren und damit die Wahrscheinlichkeit einer Mangellage Ende Winter weiter sinkt.
Doch auch wenn wir diesen Winter ohne Strommangellage überstehen dürften, gilt es bereits jetzt schon in die Zukunft zu sehen und zu schauen, wie wir auch künftige Strommangellagen verhindern können. Hier führt ganz klar kein Weg an dem Ausbau erneuerbarer Energieträger vorbei, denn solange wir fossil unterwegs sind, bleiben wir abhängig von anderen, meist autoritären Staaten, die uns jederzeit den Hahn zudrehen könnten.
Glücklicherweise sind wir hier in Kloten mit unserer Energiestrategie und dem in der Energiekommission kürzlich beschlossenen Rahmenkredit, der hoffentlich in der Budgetdebatte im Dezember genehmigt wird, schon auf einem guten Weg. Und auch wenn hier noch mehr Anstrengungen von Nöten sind, um wirklich die Pariser Klimaziele zu erreichen, anderen Gemeinden sind wir definitiv schon meilenweit voraus.
Nun aber genug von der Zukunft, zurück zur Gegenwart: Wenn der EHC Kloten also diesen Sonntag in die nächste Saison startet, bin ich davon überzeugt, dass er diese positiv abschliessen können wird; sowohl aus sportlicher als auch aus (geo-)politischer Sicht.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit in der stimo-Arena diesen Winter und natürlich: Hopp Chloote!
Diese Kolumne wurde am 15. September 2022 im Klotener Anzeiger veröffentlicht.