Eine Chronik für Kloten

Von Sigi Sommer, Gemeinderätin

Unser Kloten gibt es schon ewig. Zumindest in der einen oder anderen Form. 

Was viele bestimmt nicht wissen: 

  • Auf dem Gebiet vom Flughafen hat man Spuren einer steinzeitlichen Siedlung gefunden,
  • Reste einer Siedlung aus der Bronzezeit wurden auf der Flur Aalbühl, im Gebiet gegenüber vom Römerhof (Jucker Farm AG) auf der anderen Seite der Autobahn ausgegraben
  • Steinkistengräber aus der Hallstattzeit (Ältere Eisenzeit) wurden im Klotner Norden und Süden, im heutigen Homberg- und Hagenholzgebiet entdeckt. 
  • Zeitzeugen der Römer tauchten bei der reformierten Kirche auf. Dort gab es zwischen dem 1. und 3. Jh. n. Chr. eine römische Siedlung, ein Kastell im 4. Jh. n. Chr. und gegenüber der Jucker Farm wurde der bestens bekannte römische Gutshof gefunden, der stattliche 200x250m gross gewesen ist.

Das Gebiet von Kloten war also dauernd auf die eine oder andere Art besiedelt. 
Aber spätestens seit dem Jahr 150 n.Chr., also vor mehr als 1850 Jahren, gewannen befestigte Strassenverbindungen immer mehr an Bedeutung und das Gebiet von Kloten gleich mit. Es entstand eine wichtige Kreuzung in Kloten. Sie verband auf direktem Wege Vindonissa (Windisch) im Westen mit Brigantium (Bregenz) im Osten und den heutigen Süddeutschen Raum im Norden mit Turicum (Zürich) im Süden.

Sehr faszinierend finde ich auch, dass der Name «Chlotun» schon seit über 800 Jahren, also seit dem Hochmittelalter Mitte des 12. Jh., nachgewiesen ist.

Kloten hat eine bewegte Vergangenheit und es hat schon immer irgendeine Art von menschlicher Besiedlung im heutigen Stadtgebiet gegeben.

Spätestens mit der Fertigstellung des Flughafens Zürich im Jahr 1948 ist die Weiterentwicklung Klotens von einem Bauerndorf mit etwa 3500 Einwohnern zu einer Stadt nicht mehr zu bremsen gewesen. Schon im Jahr 1961, also nur 13 Jahre später, hatte Kloten dann auch bereits mit 10’000 Einwohnern Stadtgrösse erreicht.

Diese vielen, interessanten und wichtigen Informationen kann man sich im Internet zusammensuchen (Quellen: Wikipedia, Historisches Lexikon der Schweiz). Jedoch gehören sie meiner Meinung nach in einer Chronik niedergeschrieben und damit für uns und spätere Generationen gut, sicher und zentral aufgehoben. Kein Interneteintrag liefert so viel Insiderwissen wie es eine Chronik kann. Für die allerersten Informationen aus den vorchristlichen und antiken Zeiten sind wir auf aufwändige Ausgrabungen, teure archäologische Analysen und mögliche erste schriftliche Überlieferungen angewiesen. Aber zumindest seit dem Bau vom Flughafen gibt es immer noch Zeitzeugen, die Auskunft aus erster Hand zu unserem Kloten geben können. 

Wir haben viel zu lange gewartet und es wird wirklich höchste Zeit damit anzufangen, diese Zeitzeugen anzuhören und erzählen zu lassen, solange sie noch da sind. Daher freut es mich umso mehr, dass der Gemeinderat grossmehrheitlich am 5.12.2023 der Vorlage «Chronik Kloten» zugestimmt hat.

Denn ohne Zweifel: Eine Chronik ist ein Identifikationsmerkmal und fördert das
«mier sind Chlootner»

Diese Kolumne wurde am 21. März 2024 im Klotener Anzeiger veröffentlicht.

Ansprechperson(en)

Sigi Sommer

Sigi Sommer

Gemeinderätin

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