Wir ergreifen Partei für bezahlbare Wohnungen

Von Max Töpfer, Gemeinderat und Fraktionspräsident

Die steigenden Mieten zählen zu den grössten Sorgen der Schweizer Bevölkerung. Das Sorgenbarometer der Credit Suisse zeigt, dass neben den steigenden Gesundheitskosten, bei keinem anderen Thema die Sorge so stark gewachsen ist, wie beim Wohnen. Das ist auch nicht besonders verwunderlich. Im Kanton Zürich zum Beispiel sind die Mieten in den letzten 20 Jahren um rund 50 Prozent gestiegen. Das betrifft nicht nur die Stadt Zürich, sondern auch Gemeinden wie Kloten. 

In Kloten wurde die Problematik durch die Verdichtungsstrategie besonders angeheizt, da dadurch immer mehr bezahlbarer Wohnraum verschwindet. Zwar ist die Verdichtung grundsätzlich etwas Positives, denn es ist unbestritten, dass mehr Wohnraum benötigt wird und es macht Sinn, dass das bestehende Siedlungsgebiet das Bevölkerungswachstum auffängt, um so eine noch grössere Zersiedelung zu verhindern. Dennoch muss diese Verdichtung sozialverträglich gestaltet werden, damit niemand verdrängt wird und auch in Kloten Wohnen für alle möglich bleibt. Das ist ein Kernanliegen der SP, für welches wir uns seit Jahren stark machen.

Als die SP den Stadtrat 2010 fragte, ob er eine Strategie habe, wie man den gemeinnützigen Wohnungsbau in Kloten fördern könnte, war die Antwort kurz zusammengefasst: Nein. 14 Jahre später sieht die Situation auch dank der Hartnäckigkeit der SP zum Glück anders aus:

  • In der Chasern entwickelt die Stadt Kloten zusammen mit einer Baugenossenschaft die stadteigene Baulandreserve, um dort über 100 gemeinnützige und damit auch bezahlbare Wohnungen zu realisieren, darunter auch Alterswohnungen. Die SP hat sich während der Corona-Zeit dafür stark gemacht, dass das Projekt nicht sistiert wird.
  • Die im Juni vom Gemeinderat beschlossene Revision der Bau- und Zonenordnung sieht für das Steinackerquartier einen Mindestanteil an preisgünstigen Wohnungen von 20 Prozent vor. Damit wird jede fünfte Wohnung in Klotens neuem Quartier bezahlbar sein. Auch hier hat die SP bereits 2021 eine entsprechende Forderung aufgestellt.
  • Im März dieses Jahres sagten rund 73 Prozent der Stimmberechtigten Ja zum Gegenvorschlag zu unserer Bodeninitiative. Dieser Gegenvorschlag wurde von der SP mit dem Stadtrat ausgehandelt und stärkt die Position der Stadt auf dem Immobilienmarkt. Dank höherer Finanzkompetenzen für den Stadt- und Gemeinderat kann die Stadt Kloten ab dem nächsten Montag schneller handeln und aktiv Land erwerben. Solche Landkäufe können auch dem gemeinnützigen Wohnungsbau zugutekommen.

Das sind nur einige Erfolge in der Wohnbaupolitik, die ohne das Wirken und Zutun der SP wahrscheinlich nicht zustande gekommen wären. Wir sind aber noch lange nicht am Ziel. Auch mit den preisgünstigen Wohnungen im Steinacker kann der Anteil gemeinnütziger Bauträger am Klotener Wohnungsmix nur bei um die 10 Prozent gehalten werden. Das ist zu wenig, denn auch in den «alten» Quartieren braucht es mehr gemeinnützige Wohnungen, die ohne überrissene Rendite und damit deutlich günstiger vermietet werden. Nur so kriegen wir die Wohnungskrise in den Griff.

Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bleibt das Thema ein wichtiger Schwerpunkt unserer politischen Arbeit. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Kloten eine Stadt bleibt, in der sich alle das Wohnen leisten können. Wir sind überzeugt, dass eine sozialverträgliche Stadtentwicklung möglich ist – für ein lebenswertes Kloten, für alle.

Diese Kolumne wurde am 27. Juni 2024 im Klotener Anzeiger veröffentlicht.

Ansprechperson(en)

Max Töpfer

Max Töpfer

Gemeinderat & Fraktionspräsident

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